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Gefahr für Feuersalamander in Musterstadt

Eine Krankheit bedroht die Feuersalamander in Musterstadt: Der aus Asien eingeschleppte Hautpilz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans) hat europaweit bereits ganze Populationen ausgelöscht. Wanderer und Radfahrer sollten einige Verhaltenstipps beachten, wenn sie in der Natur unterwegs sind.

Die seltenen Feuersalamander (Salamandra salamandra) kommen rund um Musterstadt an Bachläufen und feuchten Waldgebieten vor. Neben den Beeinträchtigungen von seinem Lebensraum bedroht die Spezies nun der gefährliche Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) in unserer Region: Seit 2013 breitet sich Bsal in Europa aus und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. In den Niederlanden sind die Bestände um über 96 Prozent eingebrochen, in Belgien und Deutschland zeigen sich ähnlich dramatische Entwicklungen. Die Erkrankung verläuft für befallene Tiere meist tödlich – innerhalb weniger Wochen zerstört der Pilz die Haut der Amphibien, was zu Organversagen führt.

Wichtig ist nun, die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen, dabei kann jede*r mithelfen!

Verhaltenstipps für Wanderer und Radfahrer

  1. Desinfektion beachten: Reinigen und desinfizieren Sie Schuhe und Ausrüstung mit 70%igem Alkohol, bevor Sie zwischen verschiedenen Waldgebieten wechseln.
  2. Amphibien nicht anfassen: Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit Feuersalamandern und anderen Amphibien, um keine Krankheitserreger zu übertragen.
  3. Auf den Wegen bleiben: Nutzen Sie ausschließlich markierte Wanderwege, um Lebensräume nicht unnötig zu betreten und Sporen zu verbreiten.
  4. Funde melden: Informieren Sie Naturschutzbehörden über tote oder kranke Feuersalamander (erkennbar an Hautläsionen) ohne die Tiere zu berühren.
  5. Gewässer meiden: Betreten Sie keine Quellbereiche oder kleine Waldbäche, wo sich Salamanderlarven entwickeln – dies sind besonders sensible Bereiche.

Musterstadt: Hot-Spot für Feuersalamander

ca. 200 Feuersalamander

Schätzungen gehen von einer hohen Zahl rund um Musterstadt aus.

5 Bsal-Infektionen nachgewiesen

Gefundene tote Tiere wurden eingeschickt und im Labor untersucht.

50 Prozent durch Schutz vermeidbar

Maßnahmen gegen die Übertragung können viel erreichen.

Medikamente für Feuersalamander in Musterstadt?

In den Laboren rückt Bacillus thuringiensis (Bt) als möglicher Retter ins Blickfeld. Dieses Bodenbakterium ist bekannt für seine insektiziden Eigenschaften und wird seit Jahrzehnten in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Neuere Forschungen zeigen, dass bestimmte Bt-Stämme antimykotische Eigenschaften besitzen und möglicherweise gegen Bsal wirksam sein könnten. Laborversuche deuten darauf hin, dass Bt-Metaboliten das Wachstum des Pilzes hemmen können, ohne den Salamandern zu schaden.

Die Anwendung von Bt bei Feuersalamandern wirft in Musterstadt jedoch komplexe Fragen auf. Einerseits könnte eine prophylaktische Behandlung gefährdeter Populationen deren Überlebenschancen erhöhen. Die Bakterien könnten als Probiotikum auf die Haut aufgetragen werden oder in Gewässern ausgebracht werden, wo sich Larven entwickeln. Andererseits bestehen erhebliche ökologische Bedenken. Die großflächige Ausbringung von Bt könnte unvorhersehbare Auswirkungen auf andere Mikroorganismen haben und das empfindliche Hautmikrobiom der Amphibien stören.


Mögliche Risiken bei Eingriffen in die Natur

Kritiker warnen vor einer Störung der natürlichen Mikrobengemeinschaften in Waldböden und Gewässern. Die Hautflora von Amphibien spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr – eine Veränderung durch Bt könnte die Tiere anfälliger für andere Krankheiten machen. Zudem ist unklar, ob eine Bt-Behandlung langfristigen Schutz bietet oder regelmäßig wiederholt werden müsste. Die Evolution von Resistenzen, sowohl beim Pilz gegen Bt als auch bei anderen Organismen, ist eine weitere Sorge.

Feldversuche gestalten sich schwierig, da sie strenge Auflagen erfüllen müssen. Die Freisetzung gentechnisch unveränderter, aber dennoch nicht-heimischer Bakterienstämme unterliegt strengen Regularien. Gleichzeitig drängt die Zeit – ohne Intervention könnten lokale Feuersalamander-Populationen wie die in Musterstadt innerhalb weniger Jahre verschwinden.